Die Sherry Regionen

Nur Weine aus der Region Jerez im Süden von Andalusien dürfen sich Sherry nennen. Das Anbaugebiet umfasst die Ländereien innerhalb des Städtedreiecks Jerez de la Frontera, Sanlúcar de Barrameda und El Puerto de Santa María mit derzeit etwa 20'000 Hektaren. Die Herkunftsbezeichnungen «Jerez - Xérès - Sherry» und «Manzanilla - Sanlúcar de Barrameda» sind geschützt. Das Klima entspricht dem einer warmen südlichen Zone mit starkem Einfluss des Atlantischen Ozeans. Beim Boden dominiert die weiße Erde, die berühmte «Albariza».

Die Sherry Typen

Nach der Gärung wird der Wein je nach seinen Eigenschaften klassifiziert und auf ca. 15 oder 18 Vol.% Alkohol mit Weinbrand aufgestärkt, je nachdem, ob es ein Fino oder Oloroso Sherry wird.
Generell unterscheidet man zwei Grundtypen: Die unter «Flor» gealterten Finos, dazu zählen die Sorten Fino, Manzanilla, Pale Cream und Amontillado, und die unter Einfluss von Sauerstoff gereiften Olorosos, darunter fallen die Sorten Oloroso und Cream (ohne Flor).

Fino: unter Flor gereift, heller strohgelber, trockener Sherry der mind. 3 Jahre in der Solera hinter sich hat und zwischen 15 und 17 Vol% ist.

Manzanilla und Manzanilla Pasada: Diese Sherry stammt aus dem Hafenort Sanlúcar de Barrameda, reift unter Flor, hat einen leicht salzigen Geschmack und ist zwischen 15 und 16 Vol%. Der Pasada ist ein lange gereifter Manzanilla. Eher etwas dunkler da der Flor langsam abstirbt, und kräftiger im Geschmack mit Salzmandelaromen.

Amontillado: Er entwickelt sich zunächst mehrere Jahre unter Flor bevor durch absterben des Flors die Oxidation an der Luft einsetzt. Er ist trocken, erinnert an Mandeln und Haselnüsse, ist zwischen 16 und 22 Vol% und von bernsteinfarbenem Goldton bis hin zu mahagonifarben.

Palo Cortado: Ein rarer Sherry. Ist ähnlich wie ein Amontillado. Durchläuft aber einen längeren oxidativen Prozess. Der Alkoholgehalt liegt zwischen 18 und 22 Vol%.

Oloroso: Oxidative Reifung, dunkel, kräftig und trocken mit einem duftigen Nussaroma. Ist zwischen 17 und 20 Vol%.

Cream: Ein Verschnitt eines Dry Oloro (Palomino Traube) und eines süssen Pedro Ximénez. Die Süsse kommt von der Pedro Ximénez Traube oder süssem Traubenmost. Der Cream ist dunkelrubinrot und hat einen Alkoholgehalt von 16 – 18 Vol%.

Pale Cream: Ein Süsser Sherry aus der Gruppe der Olorosos. Wird durch Aktivkohle filtriert um die typische Oloroso-Farbe heraus zu filtern und einen «blassen» Cream zu erhalten.

Moscatel: Sherry aus der gleichnamigen Traube, sonnengetrocknet. Süsser, leichter Sherry mit Citrus Noten und ca. 15 Vol%. Strohgelb in der Farbe.

Pedro Ximénez: Sherry aus der gleichnamigen Traube, sonnengetrocknet. Ist ein üppiger, süsser Sherry mit ca. 17 Vol%.

Die Solera

Zusätzlich zum einzigartigen Boden, Klima und Flor, gibt es ein drittes Element, welches die spanischen Sherries einzigartig in der Welt machen. Die unterschiedlich klassifizierten Sherries werden in einer ungewöhnlichen Mischung und Lagerung, Solera-System genannt, hergestellt. Die Fässer werden gestapelt gelagert, bis zu vier Zeilen hoch. Gleich klassifizierte Weine bilden Reihen und Ebenen der Fässer. Die untere Zeile, die «Solera» enthält die ältesten Sherries, die darüber liegenden Reihen, «Criaderas» genannt, enthalten schrittweise die jüngeren Weine bis zu den obersten und jüngsten. Wenn eine Abfüllung vorgenommen wird, wird aus der untersten Reihe aus mehreren Fässern maximal ein Drittel der Inhalts entnommen und gemischt, wenn erforderlich gesüßt, der endgültige Alkoholgehalt festgelegt. (in der Regel etwa 17,5%) und in Flaschen abgefüllt. Jede Zeile wird dann wieder von darüber liegenden aufgefüllt und mit jungen Weinen wird wieder die oberste Reihe aufgestockt. Dieses Solera-Verfahren wurde um das Jahr 1775 in Jerez entwickelt.